Dienstag, 2. April 2019

„Ist die Sozialdemokratie elitär?“ Vortrag Mag. Markus Gartner

Politik muss wieder für die einfachen Menschen gemacht werden hat 8 neue Fotos zu dem Album „FOTOSTRECKE - "Ist die Sozialdemokratie elitär?"“ hinzugefügt
Vortrag: Mag. Markus Gartner; 30.03.2019 Gartenhof Zürich



RESOS - Religiös-Sozialistische Vereinigung der Deutschschweiz
http://www.kirchgemeinde.ch/kg/resos/


Markus Gartner RESOS-Vorstandsmitglied Hanna Götte


Markus Garner mit RESOS-Vorstandsmitglieder Jochi Weil-Goldstein und Verena Keller

RESOS - Religiös-Sozialistische Vereinigung der Deutschschweiz
http://www.kirchgemeinde.ch/kg/resos/
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Der von mir gehaltene Vortrag gliederte sich in die drei Teile: Impuls, Erklärung und Diskussion. Der Impuls waren zwei Texte von mir. Diese Texte wurden dann genauer erklärt.
Die Diskussion gliederte ich in die drei Themenkomplexe Gesellschaftspolitik, Heimat/Nation und Migration.
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Impuls
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Fragen Sie sich auch, warum neoliberale Politik sich trotz offensichtlicher Fehlentwicklungen, die durch sie verursacht werden, immer mehr durchsetzt oder warum rechtspopulistische Parteien trotz verbaler Entgleisungen immer mehr am Vormarsch sind?
Solche gesellschaftliche Phänomene haben sicherlich mehrere Gründe, aber ein wesentlicher Faktor ist ohne Zweifel die Schwäche der Sozialdemokratie. Diese Schwäche hängt unter anderem mit dem elitären Denken vieler Funktionärskader der Sozialdemokratie zusammen.
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Anstatt die notwendigen wirtschaftlichen und sozialen Auseinandersetzungen zu führen, beschäftigt man sich lieber mit dem Binnen-I und sonstiger sprachlicher Überkorrektheiten.
Anstatt konkrete Lösungen vor Ort anzubahnen, ergötzt man sich an kosmopolitischen Fantasiegebilden.
Anstatt die positive Heimatliebe der Menschen zu schätzen, unterstützt man lieber neoliberale Mobilitäts- und Entwurzelungsprojekte.
Viele Funktionärskreise der Sozialdemokratie befassen sich lieber mit Gesellschaftspolitik als mit Wirtschaftspolitik und vergessen so auf die einfachen Menschen.
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Eine solche Sozialdemokratie ist zum Scheitern verurteilt. Wir brauchen aber mehr denn je eine starke Sozialdemokratie, die die einfachen Menschen und ihre Wünsche und Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellt. Dafür sollten wir uns tagtäglich einsetzen. Politik muss wieder für die einfachen Menschen gemacht werden.
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- Stehst du jeden Tag zeitig in der Früh auf und arbeitest sehr fleißig und trotzdem kommst du kaum über die Runden oder findest du trotz hervorragender Qualifikationen und zahlreicher Bewerbungsschreiben keinen Job? Dann gehörst du zu jenen einfachen Menschen, für die wieder Politik gemacht werden muss.
- Besitzt du ein kleines Unternehmen und kennst dich vor lauter skurrilen Vorschriften nicht mehr aus oder besitzt du einen kleinen Bauernhof und große Agrarkonzerne mit Dumpingpreisen gefährden deine Existenz? Auch dann gehörst du zu jenen einfachen Menschen, für die wieder Politik gemacht werden muss.
- Bezahlst du Strafen für Gesetze, die vollkommen absurd sind oder fühlst du dich durch staatliche Verbote und Vorschriften immer mehr in deiner Freiheit eingeschränkt? Natürlich gehörst du auch dann zu jenen einfachen Menschen, für die wieder Politik gemacht werden muss.
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Ja wir einfachen Menschen haben eine Zukunft und wir müssen sie gestalten, bevor es jemand anderer für uns tut. Du hast eine Zukunft, ich habe eine Zukunft – gestalten wir sie gemeinsam. Diskutieren wir miteinander über mögliche zukünftige Gesellschaftsmodelle und konkrete sachpolitische Fragestellungen und bauen wir gemeinsam mit Anderen eine neue soziale Bewegung, die für positive Veränderungen sorgt, auf.
Unsere Antwort auf den Hass ist die Liebe. Unsere Antwort auf den Egoismus ist die Solidarität. Unsere Antwort auf den Zwang ist die Freiheit. Politik muss wieder für die einfachen Menschen gemacht werden.
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Erklärung
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Bei der Forderung nach einer Politik durch die einfachen Menschen besteht die Gefahr des simplifizierenden Populismus und bei der Forderung nach einer Politik mit den einfachen Menschen besteht die Gefahr des Elitarismus, bei dem eine selbsternannte Elite die sogenannten einfachen Menschen zwar einbindet, aber die Hierarchien bestehen bleiben.
Ich setze mich daher für eine Politik für die einfachen Menschen ein, in der die Wünsche und Bedürfnisse der einfachen Menschen in den Mittelpunkt gestellt werden.
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Unter Wünsche verstehe ich Ideale und unter Bedürfnisse verstehe ich objektive Notwendigkeiten. Beides halte ich für wichtig. Es gibt artikulierte Wünsche und Bedürfnisse, unterbewusste Wünsche und Bedürfnisse und Bedürfnisse, die man zwar ablehnt, aber in Wirklichkeit hat.
Alle drei Sorten von Wünschen und Bedürfnissen muss man berücksichtigen und so vermeidet man Populismus und Elitarismus.
Elite unterteile ich grob in zwei Arten von Eliten. Die wirtschaftliche Elite sehe ich diesbezüglich eher negativ und als Gegenspieler der Sozialdemokratie.
Die intellektuelle Elite ist aber durchaus positiv und für die Sozialdemokratie grundsätzlich gewinnbar.
Dabei besteht aber die Gefahr eines Elitarismus, der sich zum Beispiel in einer übertriebenen Form des Kosmopolitismus zeigen kann.
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Diskussion
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Im Kontext der Gesellschaftspolitik sollte man abgehobene, moralisierende Forderungen vermeiden.
Heimatliebe bejahe ich genauso wie ein positives Bekenntnis zur Nation. Nationalismus und Methoden der Ausgrenzung lehne ich allerdings strikt ab.
Flüchtlingshilfe und Entwicklungszusammenarbeit sind unbedingt zu fördern. Arbeitsmigration sollte man unter anderem aufgrund von Lohndumping vermeiden.
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